Max Planck Institute for Empirical Aesthetics, ArtLab Foyer
ArtLab live // Helen Brecht & Jacob Bussmann
unterstützt von: Janina Arendt, Kristin Gerwien, Tanja Kodlin, Maxi Zahn
Das Stereo Projekt – ein experimenteller Vortrag
1930 keimte in Belgien die Idee eines alternativen, allumfassenden Bild-Archivs der Welt.
Fasziniert von der technischen Errungenschaft der Stereofotografie, die das menschliche räumliche Sehen mit zwei Augen imitiert, war der belgische Optiker Lieuwe Evert Willem van Albada von der Vision getrieben, die ganze Welt in Stereobildern zu erfassen. Diese Bildtechnologie sollte alle gegenwärtigen Ereignisse und Gegebenheiten in ihrer räumlichen, unverfälschten Gestalt konservieren. Ein Projekt, das sich im Zuge des Durchbruchs des einfachen Bildes der Fotografie und des Films als alleinige Repräsentationsformzum Scheitern verurteilt sah. Unangefochten haben wir uns seither an ein Bild gewöhnt. Die einfache Fotografie und das Filmbild konfrontieren uns Betrachter mit einem schon immer vorgefertigten und synthetisierten Wahrnehmungsbild – und berauben uns so um den Moment, in dem sich der Vorgang des Sehens ereignet und erfahren lässt. Das Stereo Projekt rehabilitiert das Stereobild als legitime alternative Form der Wahrnehmung und Erfahrung der gegenwärtigen Welt. Es spürt der historischen Euphorie einer zweifachen Sicht auf die Dinge nach und entwickelt unter Berufung auf die Raumfahrtbehörde NASA ein Stereo-Archiv der aktuellen Ereignisse. Wir sind aufgefordert, den gewohnten Funktionszusammenhang zwischen unseren zwei Augen aufzulösen, die Augen zu kreuzen und einen Moment einzuüben, stereo zu sehen.
Wegen begrenzter Platzanzahl wird um Anmeldung gebeten unter: artlablive.eventbrite.de
Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie mit diesem Link die Website des Instituts verlassen und zu der externen Event-Plattform Eventbrite weitergeleitet werden.
Hinweis zu Foto- und/oder Filmaufnahmen