Neuronale Mechanismen der episodischen Gedächtnisverarbeitung von Sprache und Gesang

In diesem Forschungsbereich untersuchen wir die kognitiven und neuronalen Mechanismen, die der Bildung episodischer Gedächtnisinhalte für Sprache und Gesang zugrunde liegen.

Sprache und Gesang sind zentrale Formen menschlicher Vokalisierung. Trotz vieler Gemeinsamkeiten weist Gesang spezifische Merkmale auf – etwa rhythmische und melodische Strukturen –, die ihn deutlich von Sprache unterscheiden. Es wird angenommen, dass es interessanterweise einen Vorteil des Gesangs gegenüber gesprochener Sprache bei der episodischen Gedächtnisverarbeitung verbaler Inhalte gibt. Die zugrunde liegenden Mechanismen sowie ihre neuronalen Grundlagen sind jedoch bislang kaum entschlüsselt.

Es ist denkbar, dass die rhythmische zeitliche Struktur und die melodischen Tonhöhenmerkmale des Gesangs – im Unterschied zur Sprache – unterschiedliche neuronale Netzwerke aktivieren, die mit einer verbesserten Gedächtnisleistung für gesungene Inhalte in Verbindung stehen.

Zur Untersuchung dieser Hypothese kombinieren wir verhaltenswissenschaftliche Methoden, bildgebende Verfahren und computergestützte Modellierungsansätze. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle rhythmischer Verarbeitung (mit Fokus auf auditiv-motorische Integration) sowie der melodischen Informationsverarbeitung bei der Bildung episodischer Gedächtnisrepräsentationen.