Live-Erlebnisse sind nicht nur in den darstellenden Künsten von Bedeutung, sondern auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens, wie etwa bei politischen Versammlungen, Sportveranstaltungen, in Umgebungen der virtuellen Realität und beim Distanzunterricht.

Es ist jedoch noch nicht genau klar, was Live-Erlebnisse so besonders macht bzw. worin der Liveness-Faktor besteht. Das von der EU finanzierte Projekt* Neurolive (PI Dr. Guido Orgs, Goldsmiths, University of London, Künstlerischer Leiter, Matthias Sperling) geht davon aus, dass Liveness als eine Form von länger anhaltendem Entrainment betrachtet werden kann, bei dem die Gedanken, Gehirne und Körper von Künstlern und Zuschauern miteinander verbunden sind. Um zu verstehen, wie Liveness erzeugt und erlebt wird, will das Projekt theoretische Konzepte aus den Theater- und Performance-Studien, künstlerische Forschung im Bereich der Aufführungspraxis und psychologische Experimente kombinieren. Die Erfahrung von Live-Erlebnissen wird mit mobilen Neuroimaging-Geräten (Hyperscanning) gemessen.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen Experimente mit vier Live-Tanz-Performances, die Aufschluss darüber geben sollen, worin die besondere Qualität von Live-Erlebnissen besteht (London), sowie ergänzende Studien, die am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik durchgeführt werden.

*Das Forschungsprojekt wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms "Horizont 2020" der Europäischen Union gefördert (Finanzhilfevereinbarung Nr. 864420 - Neurolive).

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