Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik
The Minimoog Project: Ästhetik und Technologie
Künstlerische Arbeit beinhaltet eine Vielzahl von Entscheidungen bewusster und unbewusster Art, Urteile über Gelungenheit und Misslingen, Reflexion des eigenen Handelns. Die Reihe "How Did You Do That? Lecture Recitals on Contemporary Artistic Processes, Decisions, and Judgements" lädt bekannte Künstler:innen unterschiedlicher Sparten ein, um mit ihnen diese Prozesse zu reflektieren: Was für Kriterien spielen dabei eine Rolle? Auf welchem Hintergrund werden ästhetische Entscheidungen getroffen? Was für Bezüge sind dabei im Spiel? Wann ist ein Werk / eine Aufführung gelungen?
Die Abendveranstaltungen der Reihe bestehen jeweils aus einer Aufführung (Konzert, Lesung, Performance) und einem begleitenden Gespräch mit Beteiligung des Publikums im ArtLab, dem Konzert- und Aufführungssaals des MPIEA. Die Reihe wird kuratiert von Christian Grüny und Melanie Wald-Fuhrmann.
Lecture Recital 01:
The Minimoog Project: Ästhetik und Technologie
Das erste Gesprächskonzert wird von Sebastian Berweck bestritten, der vier Stücke für Minimoog spielt, den wichtigsten frühen portablen Synthesizer. Berweck hat sich in seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis vielfach mit älterer, obsoleter, nur noch rekonstruierbarer Technologie beschäftigt. In seinem Recital wird es darum gehen, wie technologische, kompositorische und interpretatorische Fragen in der Aufführung miteinander verflochten sind, oder auch: um die materiellen Bedingungen ästhetischer Entscheidungen.
Zur Anmeldung schreiben Sie uns bitte an events@ae.mpg.de
Über die Lecture Recitals
In der empirischen Untersuchung ästhetischer Phänomene findet die Frage nach dem Prozess der Entstehung künstlerischer Arbeiten oft weniger Beachtung. Die Reihe setzt sich zum Ziel, diesen Prozessen systematisch nachzugehen, indem eine Präsentation künstlerischer Arbeiten mit einer diskursiven Reflexion ihres Entstehungsprozesses und den damit verbundenen Entscheidungen und Urteilen verbunden wird. Die Reihe wendet sich sowohl an die interessierte Öffentlichkeit, der auf diese Weise ein wichtiger Teil der Arbeit des Instituts nahegebracht werden kann, als auch an ein Fachpublikum, wo sie weitergehende Forschungen anregen kann.
Über den Künstler
Sebastian Berweck ist einer der profiliertesten Pianisten und Performer für experimentelle zeitgenössische Musik. Er hat über 270 Stücke ur- und erstaufgeführt, von denen die meisten ihm gewidmet sind. Sein Repertoire besteht fast ausschließlich aus neuesten Stücken, die oft einen großen Körpereinsatz erfordern, Elektronik einsetzen oder die kein anderer spielen will. Er ist promoviert, Mitglied von stock11 und Lange//Berweck//Lorenz und lebt in Berlin.
Programm
Sarah Nemtsov: Seven Thoughts - her kind (2018)
für Sample Keyboard und Stimme
Misha Cvijovic: Iktuarspok (2020)
für Minimoog Solo und Tape
Juan David Perez: Abstraco Model - Ducil Artefacto (2020)
für Behringer Model D und Pure Data
Laurie Spiegel: The Unquestioned Answer (1974)
Version für Minimoog von Sebastian Berweck