Der Wohlfühlfilm: Genre-Merkmale und emotionale Effekte eines populären Filmtypus
Die Filmkritik verwendet den Begriff des Wohlfühlfilms vor allem in einem wertenden Sinn. Abhängig davon, ob die emotionale Wirkung des jeweiligen mit diesem Label versehenen Films als gerechtfertigt angesehen wird oder nicht, kann der Begriff dabei sowohl positiv als auch negativ konnotiert sein. Darüber hinaus dient das Label "Wohlfühlfilm" auch – im Sinne eines populären Quasi-Genres – als eine Orientierungshilfe für das Publikum, das gezielt bestimmte Filme aufgrund ihres "Wohlfühl-Faktors" konsumiert und genießt. Es lässt sich vermuten, dass in diesen Fällen der Wohlfühl-Faktor geradezu Selbstzweck des Filmkonsums ist.
Gleichwohl fehlen bisher eingehende Untersuchungen dazu, welche Bedeutung dieser "Wohlfühl-Faktor" für spezifische Zuschauergruppen besitzt. Auch gibt es in der Forschung bisher keinen Konsens darüber, welche Filme überhaupt dazu in der Lage sind, ein "wohliges Gefühl" bei bestimmten Zuschauergruppen auszulösen. Hieraus ergibt sich das Desiderat weiterführender Untersuchungen sowohl der generischen und affektiven Eigenschaften typischer Wohlfühlfilme als auch des Erlebens und Bewertens dieser Filme durch ihre jeweiligen Konsumenten. Das vorliegende Projekt beabsichtigt, diese Lücke in der gegenwärtigen film- und medienwissenschaftlichen Forschung zu schließen. Ziel des Projekts ist es, auf der Basis empirischer Untersuchungen der affektiven und kognitiven Reaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern auf Filme, die von ihnen selbst als Wohlfühlfilme klassifiziert werden, eine präzise Bestimmung des Wohlfühlfilms als einen klar differenzierbaren Filmtypus vorzunehmen.
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