Modellierung von Emotionen in Musik und im Gehirn
Wie können abstrakte Klänge wie Musik intensive Gefühle hervorrufen?
Philosophen und Wissenschaftler versuchen seit jeher, diese Frage aus verschiedenen Blickwinkeln zu beantworten. Neueste Ansätze untersuchen, ob das, was das menschliche Gehirn in der Musik wahrnimmt, dem ähnelt, was von Computermodellen erfasst wird. Dies könnte uns helfen, die Art der Information zu verstehen, die Emotionen hervorruft. Seung-Goo Kim gibt in einem soeben in Frontiers in Neuroscience veröffentlichten Artikel einen Überblick über parallele Fortschritte in den Neurowissenschaften (wie menschliche Hirnaktivität modelliert werden kann) und der Musikwissenschaft (wie Musik modelliert werden kann). Anhand ausführlicher mathematischer Erklärungen führt der Artikel die Leser durch die verschiedenen Arten von Modellen im interdisziplinären Forschungsfeld der Neurokognition von Musik. Die Übersicht soll insbesondere Forschern helfen, die sich über experimentell vereinfachte Klänge hinaus für die Modellierung neuronaler Reaktionen auf komplexe Musik interessieren, wie wir sie im Alltag hören und die starke Emotionen auslösen kann.
Artikel
Kim, S-G (2022). On the encoding of natural music in computational models and human brains. Frontiers in Neuroscience, 16, 928841.doi: 10.3389/fnins.2022.928841