Ein kunstvolles Jahr am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik
Das Jahr 2022 bringt gleich mehrere künstlerische Höhepunkte für das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main: Bis April wird Künstlerin Syowia Kyambi noch ihre Arbeit im Rahmen des Artist-in-Residence Programms INHABIT 2021 fortführen. Ab April starten dann die Residences der diesjährigen Gastkünstler:innen Sajan Mani und Pamela Breda. Anfang Oktober eröffnet schließlich die Ausstellung Contact Zones im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main mit Arbeiten der letztjährigen INHABIT-Künstler:innen.
Mit INHABIT lädt das MPIEA jährlich Gastkünstler:innen unterschiedlicher Disziplinen nach Frankfurt am Main ein. Diese treten nacheinander mehrmonatige Aufenthalte am Institut an, während derer sie neue künstlerische Arbeiten im wissenschaftlichen Kontext entwickeln oder bestehende Projekte vertiefen. In Kooperation mit wechselnden Kulturinstitutionen werden die Arbeiten anschließend öffentlich präsentiert.
INHABIT 2022
Die Auswahl der diesjährigen Künstler:innen traf eine Jury aus Kolleg:innen des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik sowie namhaften Persönlichkeiten aus dem Kunst- und Kulturbetrieb:
Oliver Baurhenn (Künstlerischer Leiter CTM – Festival for Adventurous Music and Related Arts, Berlin), Julia F. Christensen (MPIEA, Abteilung Sprache und Literatur), Christian Grüny (MPIEA, Abteilung Musik), Lina Louisa Krämer (Kuratorin Kunsthalle Mainz), Mahret Ifeoma Kupka (Kuratorin Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main), Fredrik Ullén (MPIEA, Direktor der Abteilung Kognitive Neuropsychologie), Edward A. Vessel (MPIEA, Abteilung Neurowissenschaften), Eike Walkenhorst (MPIEA, Kurator INHABIT) sowie Olivia Wen (MPIEA, Forschungsgruppe „Neural and Environmental Rhythms“).
April – Juli 2022: Sajan Mani
Sajan Mani ist ein intersektionaler Künstler aus Südindien. Seine Arbeit bringt die Anliegen der marginalisierten und unterdrückten gesellschaftlichen Gruppen Indiens zum Ausdruck. In seiner Performance-Praxis konfrontiert Mani Schmerz, Scham, Angst und Macht und setzt dabei seinen eigenen „schwarzen Dalit-Körper“ ein. Während seiner Residence am MPIEA wird sich Mani mit Liedern von Kastensklaven beschäftigen und erforschen, wie diese kollektive Emotionen und Erinnerungen in den Dalit-Gemeinschaften hervorrufen.
September – Dezember 2022: Pamela Breda
Pamela Breda ist eine italienische Künstlerin und Filmemacherin. In ihrer künstlerischen Praxis erforscht sie Darstellungen und Aktivitäten politischer, sozialer und kultureller Kräfte. Ihr besonderes Interesse gilt dabei virtuellen Realitäten und künstlichen Intelligenzen. Während ihrer Residence am MPIEA wird Breda die Fragestellung zu ihrem Forschungsprojekt „The Unexpected“ entwickeln, innerhalb dessen sie die psychologischen und soziokulturellen Grundlagen unseres Verständnisses von Künstlicher Intelligenz untersuchen möchte.
INHABIT im Museum Angewandte Kunst
Mit der Ausstellung Contact Zones – Murat Adash, Céline Berger, Syowia Kyambi zeigt das MPIEA in Kooperation mit dem Frankfurter Museum Angewandte Kunst die Arbeiten der letztjährigen INHABIT-Künstler:innen, die während der jeweiligen Gastaufenthalte 2021/2022 entstanden sind.
Jede dieser Arbeiten hat einen anderen Schwerpunkt und spiegelt einen individuellen Zugang auf das wissenschaftliche Umfeld wider, worauf auch der Ausstellungstitel verweist: Während der Begriff „Contact Zone“ in den Kulturwissenschaften soziale Räume beschreibt, in denen Kulturen aufeinandertreffen, bezieht er sich im Kontext von INHABIT auf die Interaktion zwischen Kunst und Wissenschaft.
Die Ausstellungseröffnung ist für den 7. Oktober 2022 geplant. Die Arbeiten werden bis voraussichtlich Mitte Januar 2023 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main zu sehen sein.