Wissenschaft im Spiegel der Kunst
Die Ankunft des dänischen Künstlers Alexander Tillegreen am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik legt den Grundstein für kreative Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft: Das neue Artist-in-Residence-Programm „INHABIT“ ergänzt die Forschung des Instituts um künstlerische Blickwinkel. Die Ausschreibung für das Jahr 2020 läuft aktuell bis zum 3. November.
Eine neue Perspektive für die Forschung
Künstlerische Produktionen und ihre ästhetischen Wirkungen werden am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik aus geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Sicht erforscht. Die Perspektive von Künstlerinnen und Künstlern als Produzenten unterscheidet sich oftmals deutlich von der Rezipientensicht – und auch jener der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diese untersuchen.
Daher lädt INHABIT nun erstmals auch bildende Künstler dazu ein, auf die Forschung des Instituts zu reagieren und sie auf experimentelle Art und Weise herauszufordern. Über den Zeitraum von drei Monaten werden künstlerische Projekte innerhalb eines wissenschaftlichen Kontexts entwickelt. Die Forschung kann in dieser Zeit produktiv und kreativ in Frage gestellt werden.
„Die Künstler bewerben sich mit einem Projektvorschlag, der das Interesse an der Forschung des Instituts verdeutlicht und mögliche Zusammenarbeiten mit Wissenschaftlern skizziert“, so die wissenschaftliche Betreuerin des Residence-Programms, Dr. Jutta Toelle.
Seit dem 23. September 2019 ist der dänische Künstler Alexander Tillegreen als erster Artist-in-Residence am Institut. Im Jahr 2017 schloss er sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt als Meisterschüler ab. Während seiner Residenz setzt er zunächst seine im Rahmen einer ArtLab Live-Performance begonnene Kooperation mit dem Neurowissenschaftler Dr. Alessandro Tavano fort und entwickelt neue Ideen mit weiteren Wissenschaftlern. Thematisch liegt Tillegreens Fokus auf psychoakustischen Phänomenen und Hörtäuschungen, die die Grenzen und Möglichkeiten zwischen Wissenschaft und Kunst ausloten. Seine Residenz am Institut mündet in einer Sound-Installation, die er in einer Ausstellung zeigen wird.
„Der Transfer von künstlerischen Arbeiten, die im wissenschaftlichen Kontext entstanden sind, zurück in Räume der Kunst, ist ein wichtiger Aspekt von INHABIT“, erläutert Eike Walkenhorst, Kurator des Programms. „Deswegen planen wir gezielt Kooperationen mit Frankfurter Kunstinstitutionen.“
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Kurator INHABIT: