Mittwoch 19.07.2023 19:00 — 20:30
ArtLab Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

How Did You Do That? Developing Transcultural Music

Youssef Laktina, Perkussion

Youssef Laktina, Perkussion

Johanna-Leonore Dahlhoff, Flöte

Johanna-Leonore Dahlhoff, Flöte

Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr

Transkulturelle Gegenwartsmusik, was ist das? Musiker:innen des Frankfurter Bridges-Kammerorchesters geben hierzu Einblick in ihre musikalischen Arbeits- und Entscheidungsprozesse.

Wie entstehen im Bridges-Kammerorchester bzw. in Bridges-Ensembles kompositorische Ideen? Mit welchen Denkansätzen und Entscheidungskriterien in Hinblick auf Arrangements, Besetzung und künstlerische Praxis beschäftigt sich das Orchester? Wie entsteht Musik, die den jeweiligen Herkunftstraditionen der Musiker:innen oder ihren Instrumenten Platz bietet und in der gleichzeitig gemeinsam etwas Neues entwickelt werden kann? Welche (musik)kulturellen und ästhetischen Gegensätze treffen im Spannungsfeld von verschiedenen oralen und schriftlichen Musiktraditionen aufeinander und wie gehen die Musiker:innen damit um?

In ihrem Recital spannen der Perkussionist Youssef Laktina und die Flötistin Johanna-Leonore Dahlhoff einen Bogen von traditioneller andalusisch-arabischer Musik zu einer zeitgenössischen Auslegung der klassischen arabischen Samai-Form. Anhand von zwei Sätzen aus den „1,5 Rhombischen Tänzen“ von Peter Klohmann geben sie Einblicke in die sozialen und kommunikativen Prozesse sowie die kompositorische Praxis beim Bridges-Kammerorchester.

Programm

Arabisch-andalusisches Volkslied

Lamma bada yatathanna

Peter Klohmann

Aus: 1,5 Rhombische Tänze. Dis-Tänze nach Art des Hauses

satz 1,1: gesteppter Steppentanz auf 1,5 m Dis-Tanz für Flöte und Sheep-Percussion, (auf dem Weg zum Akzep-Tanz?)

satz 0,7: dis-Tanz auf halber Distanz ­– Improvisation

Trio Syncop (Youssef Laktina, Laila Mahmoud, Cham Salloum)

Semaii Muhayyer

Künstler:innen

Johanna-Leonore Dahlhoff, Flöte

Youssef Laktina, Perkussion

 


Die Veranstaltung findet im ArtLab des Instituts, Grüneburgweg 14, 60322 Frankfurt am Main, statt. Das Gespräch im Anschluss an die Performance wird auf Englisch geführt werden. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Über die Performer:innen

Kurzbios Johanna-Leonore Dahlhoff und Youssef Laktina

Johanna-Leonore Dahlhoff studierte Flöte in Hamburg und Hannover sowie Musiktherapie in Berlin. Sie ist u.a. Alumna der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des DAAD und der Robert Bosch Stiftung und war Mitglied im European Union Youth Orchestra. Seit 2016 ist sie künstlerische Leiterin von Bridges – Musik verbindet in Frankfurt und gründete 2019 gemeinsam mit Anke Karen Meyer das Bridges-Kammerorchester. Konzertreisen als Solistin, Kammermusikerin und Orchestermusikerin führten sie in zahlreiche europäische und südamerikanische Länder sowie nach Japan, Madagaskar, Mauritius, Russland, Südafrika, die USA und Usbekistan.

Für das Bridges-Kammerorchester arrangiert sie regelmäßig europäische Werke aus dem 16. bis 21. Jahrhundert. Im Juni 2023 spielt das Bridges-Kammerorchester die Uraufführung ihrer zweiten Orchesterkomposition.

Youssef Laktina ist Multi-Perkussionist und spezialisiert auf Frame Drum und Perkussionsinstrumente aus der Mittelmeerregion. Seit 2018 studiert er Perkussion an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim. 2022 gewann er den Tamburi Mundi Förderpreis für junge aufstrebende Rahmentrommler:innen.

Versiert in den unterschiedlichsten Musikstilen, komponiert und arrangiert er stilistisch vielfältig für sein Trio Syncope (Kanun, Oud, Perkussion) und für Bridges-Ensembles. Youssef Laktina ist Mitglied im Bridges-Kammerorchester und im Bridges-Musikvermittlungsensemble Tiny Bridges in Frankfurt, beim Ensemble Colourage der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz sowie im genreübergreifenden Band-Kollektiv Niribu Natives in Mannheim.

Johanna-Leonore Dahlhoff und Youssef Laktina sind Mitglieder des vierköpfigen transkulturellen Bridges-Ensembles Eliá.

Die Veranstaltung ist Teil unserer Reihe "How Did You Do That?".

Künstlerische Arbeit beinhaltet eine Vielzahl von Entscheidungen bewusster und unbewusster Art, Urteile über Gelungenheit und Misslingen, Reflexion des eigenen Handelns. Die Reihe "How Did You Do That? Lecture Recitals on Contemporary Artistic Processes, Decisions, and Judgements"  lädt bekannte Künstler:innen unterschiedlicher Sparten ein, um mit ihnen diese Prozesse zu reflektieren: Was für Kriterien spielen dabei eine Rolle? Auf welchem Hintergrund werden ästhetische Entscheidungen getroffen? Was für Bezüge sind dabei im Spiel? Wann ist ein Werk / eine Aufführung gelungen?

Die Abendveranstaltungen der Reihe bestehen jeweils aus einer Aufführung (Konzert, Lesung, Performance) und einem begleitenden Gespräch mit Beteiligung des Publikums im ArtLab, dem Konzert- und Aufführungssaals des MPIEA.