Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik
IDEA lectures: Manfred Bierwisch (ZAS und HU Berlin)
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Manfred Bierwisch über semiotische Bedingungen und Konsequenzen in Sprache, Musik und Bild.
Abstract: Sprache – Musik – Bild: Zeichensysteme und ihre Konsequenzen
Mit Bezug auf die verschiedenen Dimensionen der Signalstruktur und der Bedeutungsarten werden für die semiotisch zu unterscheidenden Zeichentypen – indexikalische, ikonische und symbolische Systeme – grundlegende Konsequenzen für deren allgemeine Eigenschaften betrachtet. Das betrifft die Existenz und den Charakter von Grundzeichen, die dadurch gegebenen Bedingungen für die Bildung komplexer Zeichen und die essentiell verschiedenen Möglichkeiten der Kombinatorik. Verglichen wird die Vererbung der symbolisch-konventionellen Laut-Bedeutungs-Beziehung in der Kompositionalität der natürlichen Sprache mit der ikonischen Kombinatorik von Lautstruktur und gestischer Form in der Musik und der flächigen Kombinatorik unter den Bedingungen der Zentralperspektive im Bild. Als Spezialfall wird die Interaktion von Musik und Sprache im Gesang betrachtet. Die grundverschiedenen Momente der verschiedenen Zeichentypen führen zu der Frage, ob ästhetische Erfahrung ein einheitliches Phänomen ist oder ganz unterschiedlichen Bedingungen aufgeprägt wird.
Der Vortrag wird in Deutsch gehalten.
Die IDEA Lectures (Interdisciplinary Debates on the Empirical Aesthetics of Music) versammeln namhafte Stimmen aus dem In- und Ausland, die sich aus den verschiedenen Perspektiven Fragen der musikalischen Produktion und Rezeption annehmen.
Musikwissenschaftler aller Teilbereiche sind ebenso beteiligt wie Musiker, Psychologen, Kognitionsforscher, Soziologen, Philosophen und Ethnologen.
Externe Gäste sind nach Anmeldung willkommen (069 8300 479-201)