Online-Tagung: Artistic Knowledge and the Sonic

07.11.2020 // 11–17 Uhr

Begleitend zur Ausstellung findet eine Tagung mit den Künstler*innen und drei Gastwissenschaftler*innen statt. Unter Einbezug ihrer jeweiligen Forschungsschwerpunkte werden Holger Schulze (Musikwissenschaftler/Universität Kopenhagen, Dänemark), Marie-France Rafael (Kunsthistorikerin/Zürcher Hochschule der Künste, Schweiz) und Marie Thompson (Klangwissenschaftlerin/Open University, UK) mit den Künstler*innen über ihre jeweiligen Praktiken und Herangehensweisen sprechen und angrenzende Themen aus den theoretischen und künstlerischen Feldern verhandeln. Die unterschiedlichen künstlerischen Arbeitsweisen und Zugriffe auf das wissenschaftliche Umfeld während der Residency und deren künstlerische Umsetzungen als Installationen, Performance, Skulpturen oder Zeichnungen, wird Ausgangspunkt sein, um das Potenzial von “künstlerischem Wissen” anhand dreier Fallbeispiele zu diskutieren. An der von Christian Grüny und Eike Walkenhorst moderierten Abschlussdiskussionen nimmt zusätzlich noch der Neurowissenschaftler Ed Vessel (MPI für empirische Ästhetik, Frankfurt) teil.

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11.00 - 11.15 Uhr
Einführung


 Christian Grüny & Eike Walkenhorst

11.15 - 12.15 Uhr
Forms of Precision, forms of Imprecision:
How to investigate psycho-acoustic phenomena as artistic research?


Holger Schulze im Gespräch mit Alexander Tillegreen

Dieses Gespräch zwischen einem Klangkünstler und einem Anthropologen des Klangs nimmt seinen Ausgangspunkt in Alexander Tillegreens jüngstem Werk und seinen Beziehungen zu und Praktiken der Forschung. Diese Untersuchungen werden in einem ersten Schritt die vielfältigen Verbindungen zwischen dem Visuellen, dem Skulpturalen und dem Auditiven in seinem Werk berühren - ebenso wie die Vorstellungen von Zuhören und Aufmerksamkeit, von Identität, Erinnerung und der reaktiven Fluidität des Unterbewusstseins. In einem zweiten Schritt führen diese künstlerischen wie wissenschaftlichen Fragestellungen dann zu den spezielleren Fragen, den Spannungen, Umwegen oder Erkenntnissen, die sich aus tatsächlichen Konfrontationen und interdisziplinären Kollaborationen zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken ergeben - sei es im Labor, in einer Galerie oder auf den Seiten einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder eines Handbuchs.


12.15 - 13.15 Uhr
Noise, Distortion, Perceptibility
– Marie Thompson im Gespräch mit Pedro Oliveira
Marie Thompson und Pedro Oliveira werden über die unterschiedlichen Verschränkungen von Klang und Macht diskutieren, wobei der Schwerpunkt auf Fragen der Wahrnehmbarkeit, Lesbarkeit und Erkennbarkeit der menschlichen Stimme liegt. Mit Thompsons Thesen zu Lärm und Affekt sowie Oliveiras Arbeiten zu Spektralisierung und Verzerrung versucht dieses Gespräch einen Dialog zwischen der künstlerischen Arbeit der Oliveira, die an der Basis präsentiert wird, und aktuellen Diskursen in der Tonwissenschaft mit einer dekolonisierenden, feministischen Perspektive auf das Hören herzustellen.

13.15 - 14.15 Uhr
Pause
14.15 - 14.30 Uhr 
Performance Dokumentation Hanabi-Fu von Lea Letzel

 
14.30 - 15.30 Uhr
Notationen und Display
Marie-France Rafael im Gespräch mit Lea Letzel im Gespräch

Die Medienkünstlerin Lea Letzel schafft performative Arbeiten, welche die Grenzen der zeitgenössischen Kunst und der Musik ausloten und an der Schnittstelle von Klang und Musik, medialer Kunst, Tanz und Raum operieren. Ihre fortlaufende Auseinandersetzung mit der Frage der Präsentation von Notationen im Ausstellungsraum innerhalb dessen sie eine künstlerische Situation schafft, ist Ausgangspunkt für das Gespräch mit der Kunstwissenschaftlerin  Marie-France Rafael und ihrem Forschungsschwerpunkt zu künstlerischen Displays. Die künstlerischen Situationen, die Letzels Arbeiten im Ausstellungs- und Aufführungskontext hervorbringen, bieten Anlass die ästhetischen Funktion(en) ihrer jeweiligen Präsentationsformen zu diskutieren. Das Konzept des künstlerischen Displays, das im Kontext des Ausstellens und der bildenden Kunst nicht einfach der Anordnung oder Installation von Objekten dient, sondern selbst als künstlerische Präsentationsweise zu verstehen ist, soll als künstlerische Strategie anhand Lea Letzels Praxis verhandelt werden.

15.30 - 17.00 Uhr
–  Abschließende Diskussion mit allen Beteiligten und Edward A. Vessel (MPIEA, Neurowissenschaft)
Moderation: Christian Grüny und Eike Walkenhorst

 

 

INHABITING basis

05.11.–22.11.2020

Mit INHABITING basis kooperiert das Max-Planck-Institut erstamalig mit basis e.V.  für ein gemeinsames Ausstellungsprojekt.

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