Aus Grundlagenforschung wird Start-up-Erfolg
Manch eine in der Forschung geborene Idee hat Potenzial für ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Aber die wenigsten Forscher:innen sind gleichzeitig auch Unternehmer:innen. Das Gründungsprogramm MAX!mize unterstützt Wissenschaftler:innen der Max-Planck-Gesellschaft dabei, ihre Forschung in marktfähige Produkte zu überführen. Es vermittelt unternehmerische Fähigkeiten und begleitet den Weg von der Idee bis zur Gründung in drei Schritten:
Nach erfolgreicher Bewerbung erhalten die Kandidat:innen eine Einladung zum „Bootcamp“, in dem die Gründungsidee geprüft und schließlich vor einer Jury präsentiert wird. Bei positivem Urteil beginnt die erste Phase, in der die Idee validiert und eine Produktstrategie entwickelt wird. In der sich anschließenden zweiten Phase erhalten ausgewählte Teilnehmer:innen noch einmal gezielte Unterstützung und eine Finanzierung zur Umsetzung ihrer Idee.
Nikita Kudakov, Doktorand am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main, nahm gemeinsam mit seinen Projektpartner:innen Ende Februar 2025 erfolgreich am diesjährigen Bootcamp teil. Das siebenköpfige Team mit Mitgliedern unterschiedlicher Institutionen, darunter neben dem MPIEA auch die Universität Wien, überzeugte die Jury mit seinem Konzept zu dem Projekt „Great Gig Group“. Anfang März erhielten sie die Zusage für die Teilnahme an Phase eins, verbunden mit einer Finanzierung in Höhe von 50.000 Euro.
Kernidee der „Great Gig Group“ ist die Beratung von Vokalmusiker:innen und DJs mit dem Fokus auf deren Live-Auftritte.
„Selbst äußerst talentierten Sänger:innen oder Rapper:innen fällt es manchmal schwer, auf der Bühne eine starke Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen. Genau hier setzen wir an“, erklärt Kudakov, der unter dem Künstlernamen Coodiny selbst auch als Rapper auftritt.
Zwar gibt es bereits Beratungsangebote anderer Dienstleister:innen, aber die bisherigen Analysen des Projektteams haben gezeigt, dass sich die meisten Wettbewerber:innen auf allgemeines Performance-Coaching oder klassische Musiker:innen konzentrieren und dabei die Herausforderungen und spezifischen Bedürfnisse von Rap- und DJ-Künstler:innen vernachlässigen.
Melanie Wald-Fuhrmann, MPIEA-Direktorin und Senior Consultant des Projekts, erläutert: „Unser Programm fußt auf vier Säulen, darunter die Entwicklung einer KI-basierten App, mit der Live-Auftritte wissenschaftlich fundiert analysiert werden können. Damit kombinieren wir theoretische und praktische Erkenntnisse unserer bisherigen Forschungsarbeit.“
Darüber hinaus sieht das Programm vor, die Künstler:innen durch Coaching und Beratung bei Live- und Online-Auftritten sowie mit Netzwerkveranstaltungen zu unterstützen.
Neben den Künstler:innen selbst zählen auch Musiklabels zur Zielgruppe der „Great Gig Group“. Perspektivisch kann das Programm darüber hinaus auch auf andere Personengruppen, wie z.B. Moderator:innen, Stand-up-Comedians oder Politiker:innen, ausgeweitet werden. In den kommenden Monaten wird das Projektteam nun intensiv an der Konkretisierung der Produktstrategie arbeiten – und damit idealerweise den Grundstein für Phase zwei legen.
Zum Projektteam gehören folgende Mitglieder: Nikita Kudakov (MPIEA), Melanie Wald-Fuhrmann (MPIEA), Christoph Reuter (Universität Wien), Alexander Gretschann, Pavel Metelitsyn, Alex Emmer und Florian Kirschenhofer.