07. Mai 2025

„CoVox“: Ein konsistenter Stimmdatensatz für den Vergleich von Sprech- und Singstilen

sechs Bildkacheln mit Frauen, die singen oder zueinander oder zu einem Baby auf dem Arm sprechen

Vom Wiegenlied bis hin zur Opernarie: CoVox enthält Audioaufnahmen von insgesamt 22 Sänger:innen. (Collage: MPI für empirische Ästhetik / L. Bittner)

Die menschliche Stimme ist so facettenreich und individuell wie ein Fingerabdruck – sie kann mitunter Aufschluss über Emotionen, Alter oder den Gesundheitszustand geben. Um vokale Ausdrucksformen systematisch untersuchen zu können, haben Forscherinnen am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main einen kuratierten Datensatz mit insgesamt 1.320 Sprach- und Gesangsaufnahmen erstellt. Er ist Bestandteil einer Studie, die kürzlich frei verfügbar in der Fachzeitschrift Behavior Research Methods veröffentlicht wurde.

CoVox enthält Audioaufnahmen von 22 brasilianischen Sänger:innen, die kurze Melodien in drei verschiedenen Gesangsstilen interpretierten: als Wiegenlied, als Popsong und im Stil einer Opernarie. Zusätzlich sprachen sie die Liedtexte in zwei Sprechstilen ein – einmal, als würden sie einen Erwachsenen ansprechen, und einmal, als richteten sie sich an ein Baby. Die daraus resultierenden akustischen Profile ließen sich laut Studie selbst von Laien problemlos unterscheiden.

„Das Besondere an diesem Datensatz ist, dass sämtliche Gesangs- und Sprechstile von denselben Sänger:innen umgesetzt wurden“, erläutert Erstautorin Camila Bruder vom MPIEA. „Diese einheitliche Ausführung ermöglicht es, die Stimmprofile präzise über die verschiedenen Stile hinweg zu vergleichen – das macht CoVox zu einem sorgfältig kuratierten und systematisch aufgebauten Stimmdatensatz.“

Die Aufnahmen stehen hier zum Download bereit und können mit einer Creative-Commons-Lizenz verwendet werden. Diese erfordert die Nennung der Urheber:innen, eine ausschließlich nicht-kommerzielle Nutzung sowie die Weitergabe etwaiger Bearbeitungen unter denselben Lizenzbedingungen.

„Der Stimmdatensatz kann von Wissenschaftler:innen sowohl als Quelle für experimentelle Stimulus-Materialien in eigenen Studien genutzt werden als auch selbst Forschungsgegenstand sein – etwa für Vergleiche zwischen Sprache und Gesang“, schließt Pauline Larrouy-Maestri, Seniorautorin am MPIEA.

 

Originalpublikation:

Bruder, C., & Larrouy-Maestri, P. (2025). CoVox: A Dataset of Contrasting Vocalizations. Behavior Research Methods57, 142. https://doi.org/10.3758/s13428-025-02664-9

 

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